Der Arbeitsmarkt ist längst ein Arbeitnehmermarkt. Das heißt, nicht nur die Arbeitnehmer, sondern vor allem auch die Arbeitgeber, müssen sich bestmöglich verkaufen und als attraktiv und interessant darstellen. Ein erfolgreiches Employer Branding und eine hohe Arbeitgeberattraktivität nehmen immer mehr an Wichtigkeit zu. Was sich hinter diesen Begriffen versteckt und wie ein Unternehmen die eigene Arbeitgeberattraktivität steigern und sich somit vom Markt abheben kann, erfahren Sie hier…
Was bedeuten Arbeitgeberattraktivität und Employer Branding eigentlich?
Employer Branding kann grob in Arbeitgebermarkenbildung übersetzt werden und beschreibt die Maßnahmen eines Unternehmens, eine Arbeitgebermarke aufzubauen und zu stärken. Sie bringt die Identität des Unternehmens als Arbeitgeber zum Ausdruck – mit dem Ziel, das Unternehmen am Markt bekannt und für potenzielle Bewerber*innen attraktiv zu machen – die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.
Bei einer hohen Arbeitgeberattraktivität eines Unternehmens, handelt es sich dementsprechend um das Resultat eines erfolgreichen Employer Brandings.
Das Wort Arbeitgeberattraktivität setzt sich zusammen aus den Worten Arbeitgeber und Attraktivität, was so viel bedeutet wie, Anziehungskraft. Gemeint ist, die Attraktivität und Anziehungskraft eines Unternehmens auf potenzielle Bewerber*innen.
Nicht mehr nur die Arbeitnehmer müssen sich attraktiv darstellen – inzwischen ist die Arbeitgeberattraktivität mindestens genauso wichtig. Denn es herrscht ein schierer Kampf um die Fachkräfte. Wohingegen sich die Arbeitnehmer aus den zahlreichen Angeboten das beste heraussuchen können.
Warum sollten die potenziellen Mitarbeiter*innen sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen bewerben? Was macht ihn zu einem attraktiven Arbeitgeber und wie hebt er sich von den Marktbegleitern ab?Das sind die Fragen, die sich die potenziellen Bewerber*innen stellen und sich auch jedes Unternehmen stellen sollte. Denn die Bewerber*innen suchen sich das Unternehmen aus – nicht umgekehrt.
Was macht denn nun einen Arbeitgeber attraktiv?
Auch hier kann man deutliche Veränderungen wahrnehmen. Die jüngeren Generationen empfinden andere Werte als attraktiv, als noch die Generation vor ihnen. Ein hohes Gehalt allein ist längst nicht mehr ausschlaggebend – immer wichtiger hingegen werden Werte wie,
- eine ausgeglichene Work-Life-Balance
- Home-Office & mobiles Arbeiten
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Gesundheitsförderung
- Ein angenehmes Betriebsklima
- oder flache Hierarchien.
Auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die bestehenden Arbeitnehmer zu halten sowie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden fällt unter Arbeitgeberattraktivität.
Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
Arbeitgeber möchten natürlich einen attraktiven Unternehmensauftritt – für zukünftige Arbeitnehmer, um diese für sich und ihre Unternehmung zu gewinnen aber auch für die bestehenden Mitarbeiter*innen, um diese langfristig zu binden und ihre Motivation zu stärken.
Hier ein paar mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.
Die Vereinbarkeit von Beruf- & Privatleben gewinnt immer mehr an Bedeutung. Vor allem bei Berufstätigen mit Kindern oder Angehörigen, die sie betreuen, sind flexible Arbeitszeiten und -module zu ausschlaggebenden Kriterien geworden. Große Pluspunkte sind also Maßnahmen wie: Teilzeit, Gleitzeit, mobiles Arbeiten (remote work) und Home-Office und Kinderbetreuung.
Moderne Arbeitsstrukturen
In der heutigen Zeit bedeutet modern vor allem digital. Gerade die jüngeren Generationen legen Wert auf moderne/digitale Arbeitsstrukturen, die Prozesse vereinfachen und mobiles Arbeiten ermöglichen. Spätestens seit der Corona-Krise ist deutlich geworden, wie digital und flexibel ein Unternehmen im besten Fall aufgestellt sein sollte. Auch wenn die Umstrukturierung erst einmal abschreckend wirken mag, lohnt sich die Investition in den digitalen Fortschritt. Nicht nur bringt die Digitalisierung wieder Pluspunkte bei den jungen Arbeitnehmern – sie bietet auf lange Sicht auch ein großes Einsparpotenzial.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Was macht ein Unternehmen attraktiver als die Möglichkeit auf Aus- und Weiterbildung? Oder ein Arbeitgeber, der Potenziale erkennt und individuell fördert? Durch Weiterbildungen, Schulungen und Seminare eröffnen sich für die Mitarbeitenden auch interne Aufstiegschancen – was eine langfristige Bindung der Fachkräfte verspricht.
Gesundheitsförderung
Der Wunsch nach einem gesunden Lebensstil wächst stetig, insbesondere bei den jüngeren Generationen. Eine gesunde Ernährung, Sport und mehr Bewegung stehen ganz oben auf den To-Do’s und Listen der Neujahrsvorsätze. Für den Arbeitgeber optimal zum Anknüpfen – Denn die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung in einem Unternehmen sind zahlreich und vielfältig. Außerdem zählen sie zu den effizientesten Maßnahmen des Employer Brandings. Wie wäre es denn z.B. mit einem Gesundheitstag?
Angenehmes Betriebsklima
Ein angenehmes Arbeitsklima setzt ein angenehmes Arbeitsumfeld voraus. Der Arbeitsplatz sollte modern und ansprechend sein. Außerdem sollte er Rückzugs- und Kommunikationsmöglichkeiten bieten. Denn von mindestens genauso hoher Relevanz ist eine offene Kommunikation, die durch z.B. regelmäßige Feedback-Runden oder Mitarbeitergespräche gefördert und bestärkt werden sollte. Auch Extras, wie Teambildende Maßnahmen, regelmäßig frisches Obst, der Zugang zu verschiedenen Getränken oder ein Hot-Dog-Thursday, sorgen für ein besseres Klima, stärken die Motivation, und sorgen damit für bessere Ergebnisse.
Faire Vergütung
Ein hohes Gehalt allein ist längst nicht mehr ausschlaggebend – aber dennoch keinesfalls irrelevant. Ein attraktiver Arbeitgeber sollte seine Mitarbeiter*innen gerecht bezahlen – vielleicht sogar etwas besser als die Marktbegleiter, um sich vom Markt abzuheben – und ihnen, bei guten Leistungen, in regelmäßigen Abständen Gehaltserhöhungen geben. Die Vergütung muss jedoch nicht durch reines Gehalt erfolgen. Auch Zuschüsse, Urlaubsgeld und sonstige Benefits tragen zu Attraktivität bei.
Social Media
In der heutigen Zeit sind die verschieden Social-Media-Plattformen gar nicht mehr wegzudenken und sind inzwischen auch ein wichtiges tool zur Mitarbeitergewinnung geworden. Daher ist es durchaus von Vorteil, eine Social-Media-Präsenz aufzubauen und damit die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Durch das Teilen von z.B. Beiträgen, Bildern oder kurzen Videos in den sozialen Medien, wirkt das Unternehmen persönlicher und sympathischer. Außerdem bietet sich eine super Gelegenheit, die Mitarbeiter*innen mit einzubeziehen und das Arbeitgeberimage zu verbessern.
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