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Elena Rose|28. Oktober 2022| Bewerbungsprozess

Ghosting ist längst nicht mehr nur ein Dating-Phänomen. Auch im Recruiting erleben Unternehmen zunehmend, dass Bewerber sich plötzlich nicht mehr melden – trotz vielversprechender Gespräche oder sogar unterschriebenem Vertrag. Dieses Verhalten ist nicht nur frustrierend, sondern kostet Zeit, Geld und Nerven.

Erfahren Sie hier, was hinter dem Job-Ghosting steckt, wie Sie präventiv gegensteuern können und wie Sie damit professionell umgehen.

Was ist Job-Ghosting?

Job-Ghosting bezeichnet das abrupte und kommentarlos bleibende Ausbleiben der Kommunikation durch Bewerber während eines laufenden Bewerbungsprozesses. Das kann nach dem ersten Gespräch passieren, nach einer Zusage – oder sogar kurz vor dem ersten Arbeitstag.

Für Unternehmen bedeutet das einen doppelten Aufwand: vakante Stellen bleiben länger unbesetzt und der gesamte Bewerbungsprozess muss von vorne gestartet werden.

Warum ghosten Bewerber Unternehmen?

Die Gründe für Job-Ghosting sind vielfältig – aber selten böswillig gemeint. Häufige Ursachen sind:

  • Bessere Angebote: Kandidaten erhalten kurzfristig ein attraktiveres Angebot und entscheiden sich spontan um.
  • Unklare Kommunikation: Lückenhafte Rückmeldungen oder lange Wartezeiten führen dazu, dass Bewerber das Interesse verlieren.
  • Fehlende Bindung: Der Bewerbungsprozess ist zu unpersönlich oder wirkt abschreckend.
  • Angst vor Konfrontation: Absagen oder Änderungen in der Lebensplanung werden aus Unsicherheit nicht kommuniziert.
  • Veränderte Umstände: Private oder gesundheitliche Gründe führen zu einer kurzfristigen Entscheidung gegen den Jobwechsel.

So können Sie Job-Ghosting vorbeugen

Auch wenn Sie Ghosting nie ganz verhindern können – mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich reduzieren:

1. Kommunikation auf Augenhöhe

Bewerber möchten sich ernst genommen fühlen. Achten Sie auf zeitnahe, freundliche und transparente Kommunikation. Persönliche Ansprechpartner und kurze Reaktionszeiten schaffen Vertrauen.

2. Tempo im Bewerbungsprozess

Ein schneller und effizienter Bewerbungsprozess reduziert die Absprunggefahr. Lange Wartezeiten zwischen Bewerbung und Rückmeldung führen häufig zum Verlust des Interesses.

3. Verbindlichkeit schaffen

Bereits im Gespräch können Sie Erwartungen und nächste Schritte klar definieren. Bestätigen Sie Termine, Zwischenstände und Entscheidungen schriftlich – das zeigt Professionalität und stärkt die Verbindlichkeit.

4. Wertschätzung zeigen

Ein freundlicher Ton, aufmerksame Gesprächsführung und das Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven machen Ihr Unternehmen attraktiver und reduzieren das Risiko, dass Bewerber einfach abtauchen.

5. Candidate Experience verbessern

Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Zusage sollte der Bewerbungsprozess durchdacht, klar und positiv gestaltet sein. Je besser die „Candidate Journey“, desto geringer das Ghosting-Risiko.

Was tun, wenn ein Bewerber ghostet?

Wenn ein Bewerber sich nicht mehr meldet, gilt: professionell bleiben.

  • Erinnerung senden: Eine freundliche E-Mail oder ein kurzer Anruf kann helfen, Unsicherheiten aufzulösen oder technische Probleme auszuschließen.
  • Fristen setzen: Weisen Sie dezent darauf hin, bis wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen – und wann Sie sich andernfalls anderweitig orientieren.
  • Absage intern dokumentieren: Sobald klar ist, dass keine Rückmeldung mehr erfolgt, sollte der Vorgang abgeschlossen werden, um Ressourcen zu sparen.
  • Datenlage nutzen: Analysieren Sie, an welcher Stelle im Prozess Bewerber abspringen. So lassen sich strukturelle Schwächen aufdecken.

Fazit: Ghosting ernst nehmen – aber nicht persönlich

Job-Ghosting ist ärgerlich, aber auch ein Spiegelbild des aktuellen Arbeitsmarktes. Unternehmen stehen im Wettbewerb um Talente. Wer durch klare Kommunikation, Wertschätzung und Verlässlichkeit überzeugt, reduziert nicht nur das Risiko von Ghosting, sondern verbessert auch langfristig die Arbeitgeberattraktivität.

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FAQ

Gerade bei stark nachgefragten Berufsgruppen wie IT, Pflege oder im Handwerk gehört Ghosting mittlerweile zum Alltag vieler Recruiter.

Kontaktieren Sie die Person freundlich (idealerweise telefonisch) und setzen Sie eine klare Frist. Bleibt eine Rückmeldung aus, beenden Sie den Prozess professionell.

Ein schneller, wertschätzender Bewerbungsprozess mit klarer Kommunikation, persönlichem Kontakt und echter Verbindlichkeit ist die beste Prävention gegen Ghosting.

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