Elena Rose|21. Juni 2022|6 Minutes

Teams zusammenzustellen ist nicht einfach! Immer wenn neue Mitarbeiter:innen eingestellt werden, stellt sich die Frage: Passt der/diejenige ins Team? Doch es ist nicht von Vorteil, wenn alle Kolleg:innen gleich ticken. Der Wissenschaftler Belbin hat bereits 1970 herausgefunden, dass Teams besonders gut funktionieren, wenn sie aus möglichst unterschiedlichen Persönlichkeiten bestehen.

Klingt eigentlich auch ganz logisch, denn je verschiedener die Charaktere, desto mehr Fähigkeiten sind im Team vorhanden.

Welche Rollen sollten in einem idealen Team vertreten sein?

Die 9 Teamrollen nach Belbin - Job-Union

Belbin unterscheidet in seiner Forschung zwischen 9 verschiedenen Typen, die zusammen ein perfektes Team ergeben:

Koordinator:in

Verteilt Aufgaben, motiviert das Team, sorgt für Zielerreichung

  • Stärken: Kommunikativ, Organisationstalent, vertrauenswürdig
  • Schwächen: Kann schnell bestimmend und manipulierend wirken
  • Zum Beispiel geeignet für: Führungsrollen

Teamarbeiter:in

Stärkt den Zusammenhalt, bindet Teammitglieder

  • Stärken: Kommunikativ, vermittelt, beliebt bei Kolleg*innen
  • Schwächen: Trifft nicht gerne Entscheidungen
  • Zum Beispiel geeignet für: Jede Abteilung im Team

Weichensteller:in

Bringt neue Ideen, netzwerkt, verbindet Team mit externen Schnittstellen

  • Stärken: Kommunikativ, neugierig, extrovertiert, enthusiastisch
  • Schwächen: Verliert schnell das Interesse und ist manchmal zu optimistisch
  • Zum Beispiel geeignet für: Vertrieb

Beobachter:in

Realistisch, strategisch, skeptisch, analysiert Vorschläge auf Umsetzbarkeit

  • Stärken: Behält den Überblick, hat ein gutes Urteilsvermögen
  • Schwächen: Weniger kommunikativ, kann schnell demotivierend auf andere Teammitglieder wirken
  • Zum Beispiel geeignet für: Projektmanagement, Qualitätskontrolle

Spezialist:in

Tüftler*in, verfügt über spezielles Wissen im Fachbereich

  • Stärken: Engagiert, interessiert, wissbegierig, teilt das Wissen gerne
  • Schwächen: Kann gut informieren aber nicht gut Entscheidungen treffen, verliert sich oft in Details
  • Zum Beispiel geeignet für: IT, Programmierung, Analyse

Erfinder:in

Bringt neue Anreize, denkt um die Ecke, kreativ

  • Stärken: Innovativ, bringt neue Lösungsansätze
  • Schwächen: Achtet nicht auf Details, oftmals empfindlich gegenüber Kritik
  • Zum Beispiel geeignet für: Entwicklung

Macher:in

Drängt Teammitglieder zum Handeln, durchsetzungsfähig

  • Stärken: Dynamisch, mutig, stressresistent, lösungsorientiert
  • Schwächen: Übereifrig, ungeduldig, oft provokant
  • Zum Beispiel geeignet für: Führungsrollen

Umsetzer:in

Setzt Pläne in die Tat um, pflichtbewusst, sorgt für Strukturen im Team

  • Stärken: Diszipliniert, effektiv
  • Schwächen: Oft nicht flexibel, hat Angst vor Veränderungen
  • Zum Beispiel geeignet für: Prozessgestaltung

Perfektionist:in

Fokussiert, konzentriert, Detailverliebt, vermeidet Fehler

  • Stärken: Sorgfältig, gewissenhaft, motivieren Kolleg*innen hochqualitative Arbeit zu erbringen, erkennt Probleme schnell und behebt sie
  • Schwächen: Introvertiert, kontrollsüchtig, gibt ungerne Aufgaben ab
  • Zum Beispiel geeignet für: Support, Customer-Service

Rollen im bestehenden Team herausfinden – Lücken erkennen, Stärken nutzen

Es lohnt sich immer das eigene Team zu analysieren! Dies kann Aufschluss darüber geben, ob einige Rollen über-, unter- oder gar nicht besetzt sind. Ist die Verteilung der Stärken und Schwächen im Team unausgeglichen, kann es zu Problemen zwischen den Mitgliedern kommen. Gibt es zum Beispiel viele Macher im Team, so treffen mehrere „Alphatiere“ aufeinander und es kann zu Spannungen kommen.

Wie funktioniert das?

  • Ein freiwilliges Teammitglied erklärt den Anderen, was es mit den Rollen im Team nach Belbin auf sich hat und schreibt die einzelnen Teamrollen für alle sichtbar auf
  • Jedes Teammitglied ordnet sich selbst einer Rolle zu
  • Danach wird offengelegt, wer sich welcher Rolle zugeordnet hat und es wird im Team darüber gesprochen, ob vielleicht auch noch andere Rollen auf die Person zutreffen
  • Alle besetzten Rollen werden aufgeschrieben
  • Es ergibt sich ein Gesamtbild über das Team und es wird deutlich, welche Rollen vermehrt und welche eher weniger besetzt sind. Gibt es zum Beispiel Rollen, die von niemandem ausgefüllt werden?

Und was passiert danach?

Zu wissen, wie das Team jemanden einschätzt und inwieweit die Einschätzung von sich selbst abweicht, kann hilfreich sein, aber auch zu Konflikten führen. Genau dafür ist solch eine Analyse allerdings hilfreich – um Konflikte aufzudecken und diese zu lösen. Damit ein Team sich jedoch weiterentwickelt, reicht es nicht aus, die Rollen im Team zu analysieren. Jetzt heißt es, die gefundenen Lücken zu schließen, ein Gleichgewicht herzustellen und die Stärken richtig zu nutzen. Können zum Beispiel Aufgaben umverteilt werden? Können Aufgabenbereiche konkretisiert werden und Zuständigkeitsbereiche zugewiesen werden? Müssen weitere Teammitglieder rekrutiert werden, oder können andere Teammitglieder sich weiterbilden?

Diversity wins!

Das Modell von Belbin verdeutlicht, dass ein Team dann am erfolgreichsten ist, wenn Stärken und Schwächen von den Teammitgliedern möglichst ausgeglichen werden. Weisen alle Personen in denselben Bereichen Stärken auf, kann es zu Konflikten kommen und das gesamte Team ist wenig innovativ. Andersherum wird das Team scheitern, wenn alle Mitglieder dieselben Schwächen haben. Der Erfolgsfaktor heißt also Diversity!

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